verfasst von Prof. Dr. H. Geißler am 26. 04. 2023
In der von Julius Kuhl entwickelten Persönlichkeitstheorie mit dem Namen PSI-Theorie ("Persönlichkeits-System-Interaktions"-Theorie) wird davon ausgegangen, dass unser Gehirn zwei grundlegende Vermittlungsleistungen vollziehen muss, nämlich
Auf diese Weise entstehen vier neuropsychologisch nachweisbare Funktionsbereiche des Gehirns, die unser Verhalten steuern:
Auf dieser Grundlage haben unser Handlungen, Erfahrungen und Reflexionen folgende Prozessstruktur:
Unser Wollen bildet sich letztlich auf der Grundlage unserer weithin wenig bewussten bzw. unbewussten Emotionen und emotionalen Erfahrungen.
Da dieses weithin noch unstrukturierte Wollen muss in einem nächsten Schritt mithilfe der Rationalität in konkrete Handlungspläne transformiert werden, die dann Schritt für Schritt abzuarbeiten sind.
Diese Abarbeitung wird durch unbewusste Routinen unterstützt.
Der letzte Schritt ist dann die rational gesteuerte Erfassung und Analyse der so bedingten Handlungsfolgen bzw. Erfahrungen. die dann ihrerseits vor allem mit ihren emotionalen Gehalten in das Extensionsgedächtnis eingehen.
Literatur
Engel, Anna Maria & Kuhl, Julius (2018). Affekte und Handlungsregulation bei Coaching. In S. Greif, H, Möller & W. Scholl (Hrgs.) Handbuch Schlüsselkonzepte im Coaching (S. 33-40). Wiesbaden: Springer
Kuhl, Julius (2007). Persönlichkeitspsychologie. Göttingen u.a.: Hogrefe