überarbeitet von Prof. Dr. H. Geißler am 02. 08. 2023
Aufstellungsarbeit ist ein Verfahren, das in der Psychotherapie und im Coaching genutzt wird, um Probleme, die auf unbewussten Beziehungen beruhen, bewusst und damit lösbar zu machen.
Die Ideengeschichte der Aufstellungsarbeit begann mit den familientherapeutischen Ansätzen von Bert Hellinger (2003) und Virginia Satir (1995) und ihrer Idee, in Gruppentherapiesitzungen problematische Familienbeziehungen mithilfe von sogenannten Stellvertretern sichtbar zu machen. Dabei wählt die Person, die ihre familiären Beziehungen klären möchte, für jedes ihrer nicht anwesenden Familienmitglieder ein passend erscheinendes Gruppenmitglied aus und positioniert dieses in einem anfänglich leeren Raum. Dabei ist nicht nur die Wahl der betreffenden Person wichtig, sondern auch deren Positionierung, Blickrichtung und Körperhaltung im Raum.
Dieses Verfahren hat sich über die Jahre in vier bedeutenden Aspekten weiterentwickelt:
In ihrer aktuellen Form ist die Aufstellungsarbeit zu einem wichtigen Verfahren im hypnosystemischen Online-Coaching geworden. Sie erlaubt es, bisher unerkannte Zusammenhänge aufzudecken und bietet eine effektive Methode zur Bearbeitung sowohl bewusster als auch unbewusster Aspekte.
Quellen:
Geißler, H. & Rödel S. (2023). Praxishandbuch professionelles Online-Coaching. Weinheim, Basel: Beltz Hellinger, B. (2003) Ordnungen des Helfens. Ein Schulungsbuch. Heidelberg: Carl-Auer, Kuhl, J. (2010). Lehrbuch der Persönlichkeitspsychologie. Göttingen u.a.: Hogrefe Satir, V., Banmen, J., Gerber, J., Kierhof, T. & Höhr, H. (1995). Das Satir-Modell: Familientherapie und ihre Erweiterung. Paderborn: Junfermann