Die 32. Sitzung von „Coaching Needs AI“ konzentrierte sich auf Online-Aufstellungsarbeit und deren Anwendung im Coaching. Dabei wurde insbesondere das Konzept des „Inneren Teams“ nach Schulz von Thun genutzt, um innere Konflikte zu analysieren.
Zentrale Diskussionsthemen:
1. Coaching-Fortschritt und Zielsetzung:
o Eine Teilnehmerin (Dorothee) reflektierte über ihre bisherigen Coaching-Erfahrungen, insbesondere im Kontext von Leadership-Coaching mit Pferden.
o Sie plante eine größere Coaching-Veranstaltung mit mehreren Coaches und Pferden und wollte ihre Methoden optimieren.
2. Analyse eines inneren Konflikts:
o Mit Hilfe der Aufstellungsarbeit wurden drei Persönlichkeitsanteile dargestellt:
Teamchefin: Die führende Instanz des inneren Teams
Befürworter (Pferd): Unterstützt den Coaching-Ansatz, ausreichend Zeit für Reflexion zu geben
Bedenkenträger (Hund): Warnt vor Zeitmangel und unvollständiger Vermittlung des Leadership-Wissens
o Die Diskussion verdeutlichte eine innere Spannung zwischen dem Wunsch, Teilnehmenden ausreichend Reflexionszeit zu geben, und der Sorge, nicht alle Inhalte vermitteln zu können.
3. Technische Herausforderungen mit KI:
o Es wurde versucht, ein Interview mit ChatGPT durchzuführen, um den inneren Dialog zu analysieren, jedoch reagierte das System nicht wie erwartet.
o Alternativ wurde das Gespräch manuell transkribiert und anschließend gemeinsam verdichtet.
4. Ergebnisse der KI-gestützten Analyse:
o Die KI erkannte einen Teufelskreis: Der innere Konflikt zwischen „Effizienz und Kontrolle“ (Bedenkenträger) und „Reflexion und Entspannung“ (Befürworter) destabilisiert den Coaching-Prozess.
o Die Wahrnehmung der Teilnehmenden wird beeinflusst: Sie spüren die Unsicherheit der Coachin zwischen Kontrolle und Freiraum.
o Es wurde vermutet, dass die Coachees nicht klar erkennen, ob sie sich frei entfalten oder strikt einer Struktur folgen sollen.
5. Diskussion und nächste Schritte:
o Die Teilnehmenden reflektierten über die Methode der Aufstellungsarbeit und deren Nutzen für das KI-unterstützte Coaching.
o Kritische Fragen wurden gestellt, u. a. wie viel eigene Reflexion notwendig ist, bevor eine KI-Analyse zu stark vorwegnimmt.
o Als nächster Schritt wurde eine Lösungssuche angekündigt, bei der eine Imaginationsaufgabe zur Problemlösung durch die KI genutzt werden soll.
Fazit:
Die Sitzung zeigte die Möglichkeiten und Herausforderungen von KI-gestützter Aufstellungsarbeit. Die Analyse des inneren Teams offenbarte zentrale Spannungsfelder im Coaching-Prozess. Technische Schwierigkeiten verhinderten eine reibungslose Integration von ChatGPT in den Prozess, was als Lernpunkt für zukünftige Sitzungen gesehen wurde.