27. Treffen von "Coaching meets AI"

Das 27. Treffens der Dialogrunde „Coaching meets AI“ diente der praktischen Anwendung der in der vorigen Sit-zung diskutierten theoretischen Grundlagen. Das Hauptziel war die Erprobung eines Coaching-Skripts (Skript B) im Umgang mit einem fiktiven Fallbeispiel. Der Fall drehte sich um eine Führungskraft, die im Zuge der Agilisierung ihres Teams Unsicherheiten und Überforderungen erlebt. Die Arbeit erfolgte schrittweise und umfasste:

1. Fallerstellung und Situationsbeschreibung:

o Die Führungskraft ist in einem Softwareentwicklungsunternehmen tätig.

o Der agile Wandel führt zu einer neuen Führungsrolle, die Unsicherheiten und Überforderungen auslöst, da das Team nur zögerlich Verantwortung übernimmt.

o Schlüsselthemen wie Stress, Kontrollbedürfnis und Überverantwortung wurden herausgearbeitet.

2. Bildarbeit mit KI:

o Ein Schlüsselbild (ein einsamer und deprimierter Superman) wurde ausgewählt, um die emotionale Lage zu visualisieren.

o Die Teilnehmenden beschrieben ihre Wahrnehmungen des Bildes und arbeiteten immersive Ele-mente heraus, die emotionale Tiefe und Reflexion förderten.

3. Analyse des Teufelskreislaufs:

o Hauptprobleme: Übermäßige Verantwortungsübernahme, Kontrollverhalten und Unsicherheiten.

o Die KI ergänzte die Analyse durch die Verknüpfung emotionaler Erlebnisse mit konkreten Verhal-tensmustern.

4. Lösungsorientierung:

o Die KI schlug eine selbstachtsame Verantwortungsübernahme und eine ergebnisorientierte Pro-zessverantwortung vor.

o Kritisch wurde angemerkt, dass der systemische Kontext (die Agilisierung und mikropolitische Dynamiken) stärker berücksichtigt werden sollte.

5. Feedback zur Methode:

o Die Bildarbeit mit Lückentexten wurde als hilfreicher Rahmen wahrgenommen.

o Die KI-Analyse wurde als beeindruckend, aber gelegentlich idealtypisch (zu stark auf "Schönwet-terlösungen") eingestuft.