21. Treffen von "Coaching meets AI"

Die 21. Sitzung einer Dialogrunde „Coaching meets AI“ befasste sich mit der Frage, ob und inwieweit KI menschli-che Coaches ersetzen kann. Dabei wurden praktische Erfahrungen, theoretische Überlegungen und potenzielle Ent-wicklungen in diesem Bereich diskutiert. Kernpunkte der Diskussion 1. Erfahrungen mit KI-Coaching: o Teilnehmer berichteten über ihre Nutzung von KI-Tools wie ChatGPT und anderen spezifischen Coaching-Bots. o KI wird als Dialogpartner geschätzt, vor allem für strukturierte, lösungsorientierte Fragestellungen. Jedoch fehlen tiefere, emotional-reflektierende Interaktionen. o Es wurde festgestellt, dass KI auf Prompt-Ebene stark ist, jedoch die nonverbale Kommunikation und emotionale Resonanz fehlt. 2. Qualität und Grenzen von KI-Coaching: o Für einfache Zielerreichungscoachings kann KI gut funktionieren (Single-Loop-Coaching). o Komplexere oder tiefgründige Themen, wie existenzielle Fragen, benötigen weiterhin menschliche Empathie und Lebenserfahrung. 3. Herausforderungen bei der Entwicklung von KI-Agenten: o Es wurde zwischen „Bots“ (Allzweck-Programme) und „KI-Agenten“ (spezialisierte Programme mit spezifischem Wissen) unterschieden. o Die Entwicklung von KI-Agenten mit spezifischem Coaching-Wissen ist aufwendig und technisch anspruchsvoll. 4. Kritische Reflexion über die Zukunft von KI-Coaching: o Die zukünftige Integration von Gesichtserkennung, Stimmerkennung und anderen Technologien könnte KI-Agenten empathischer wirken lassen. o Datenschutz und ethische Fragen sind entscheidende Herausforderungen, besonders bei langfristi-ger Nutzung von KI als persönlicher „Lebensbegleiter“. o Die Gefahr einer „McDonaldisierung“ des Coachings wurde angesprochen, bei der günstige, aber weniger tiefgehende KI-Angebote den Markt dominieren könnten. 5. Empathie und Resonanz in menschlichem Coaching: o Menschliches Coaching basiert auf einem diagnostischen Wissen, das durch Lebenserfahrung und intuitive Resonanz entsteht. o KI kann empathisches Verhalten simulieren, jedoch keine echte Resonanz entwickeln. Dies wurde als grundlegender Unterschied zwischen menschlichem und KI-gestütztem Coaching hervorgeho-ben. 6. Zukunftsvisionen und Forschungsperspektiven: o Die Integration von KI in Coaching könnte durch triadische Ansätze (KI + menschlicher Coach + Klient) effektiver werden. o Prozessforschung könnte durch KI-gestützte Simulationen von Klienteninteraktionen neue Mög-lichkeiten erhalten. o Die Langzeitentwicklung könnte KI-Agenten hervorbringen, die durch kontinuierliches Lernen immer individueller auf Nutzer eingehen. Abschließende Überlegungen Die Diskussion blieb ergebnisoffen, wobei die Teilnehmer zwischen den Chancen und Risiken von KI-Coaching schwankten. Einerseits eröffnet KI neue Möglichkeiten, insbesondere für einfache Fragestellungen, andererseits wurde die Bedeutung von menschlicher Intuition, Empathie und existenziellen Dialogen hervorgehoben.