18. Treffen von "Coaching meets AI"

Das 18. Treffen der Dialogrunde „Coaching meets AI“ konzentrierte sich auf den Zürcher Kongress über KI und Coaching. Im Einzelnen wurde folgendes besprochen

 

1. Kurzbericht des Kongresses

• Die Position von Prof. Dr. Nicky Terblanche:

o Prof. Dr. Nicky Terblanche befürwortet dyadisches Coaching durch KI-Maschinen, um menschli-che Coaches zu ersetzen.

o Ziel: Demokratisierung von Coaching, insbesondere in Regionen wie Afrika, wo Psychotherapie oft nicht verfügbar oder bezahlbar ist.

• Die Gegenposition von Prof. Dr. Tatjana Bachkirova:

o Prof. Dr. Tatjana Bachkirova kritisiert KI-Coaching scharf und sieht es nicht als echtes Coaching.

o Fordert eine klare Definition von Coaching und betont, dass KI grundlegende menschliche Qualitä-ten nicht ersetzen kann.

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2. Die Rolle von KI im Coaching

• Chancen und Herausforderungen:

o KI bietet Effizienz und Zugang zu breitem Wissen, birgt jedoch die Gefahr konzeptioneller und ethischer Lücken.

o Die Diskussion um die Abgrenzung von Coaching gegenüber Beratung, Training, Therapie und KI-Coaching bleibt zentral.

• Standardisierung vs. Pluralität:

o Einerseits wird Standardisierung zur Sicherung der Qualität gefordert, andererseits wird Pluralität als Bereicherung gesehen.

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3. Ethik und Intelligenz:

• Tatjana Bachkirovas These:

o KI kann menschliche Intelligenz nicht abbilden, da ihr Körperlichkeit, Emotionen und die Fähigkeit zur existentiellen Sinnsuche fehlen.

o KI basiert auf stochastischen Modellen und simuliert Intelligenz nur, ohne echtes Bewusstsein oder Weisheit.

• Diskussion in der Gruppe:

o Einige Teilnehmer sehen KI als hilfreiches Werkzeug, betonen jedoch, dass sie niemals die menschliche Wärme und Empathie ersetzen kann.

o Andere äußern Bedenken, dass KI durch technokratische und wirtschaftliche Interessen definiert wird, die zu einer problematischen Gleichsetzung mit menschlicher Intelligenz führen könnten.

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4. Perspektiven und Anwendungen:

• Janas Ansatz:

o Entwickelt ein Konzept für systemisches Career Coaching mit einem KI-Fokus.

o Ziel: KI gezielt als unterstützendes Teammitglied im Coachingprozess zu integrieren, um Klienten bestmöglich zu unterstützen.

• Zusammenarbeit Mensch-KI:

o Die Gruppe betont die Notwendigkeit, KI als Werkzeug einzusetzen, das menschliche Coaches ergänzt, nicht ersetzt.

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Schlussfolgerungen:

1. Nutzen von KI als Werkzeug:

o KI kann die Effizienz steigern, liefert jedoch keine vollständige Lösung für menschliche Coaching-bedürfnisse.

2. Verantwortung des Coaches:

o Menschliche Coaches müssen die Nutzung von KI steuern und ihre Verantwortung für ethische und qualitative Standards beibehalten.

3. Zukunft von KI-Coaching:

o Eine klare Abgrenzung zwischen menschlicher und maschineller Intelligenz sowie die kontinuierliche Weiterentwicklung konzeptioneller Ansätze bleiben entscheidend.

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Die Diskussion betonte, dass KI-Coaching Potenziale birgt, jedoch stets kritisch und reflektiert betrachtet werden muss, um ethische und qualitative Standards zu wahren.